Dem Winter auf Fuerteventura entfliehen

Alles inklusive mit Sonne, Strand, Meer und sommerlichen Temperaturen

Um den langen Winterwochen ein Schnippchen zu schlagen, buchten wir bereits im November zwei Wochen auf der Kanareninsel Fuerteventura. Ein Zufallstreffer, denn wir bereisten die letzten Jahre zwar einige Länder, doch die Kanaren zählten nicht dazu. Was erwartet uns im Februar? Temperaturen von 20 Grad, Strand, Meer und Sonne? Wir waren voll gespannter Erwartung. Wie ist die Landschaft, das Klima, die Küche? Spanien und die Kanaren waren bei unserem Abflug in der ersten Februarwoche zwar noch als Corona-Hochrisikogebiet eingestuft, doch der 7-Tages-Inzidenzwert war mit jenem in Deutschland vergleichbar und bei unserer Rückreise nur noch halb so hoch.

Im Süden der Insel steht der hellte weiße Sandstrand im starken Kontrast zu den dunklen Felsen und Steinen. Weite und einsame Strände bei für uns sommerlichen Temperaturen im Februar - Fotos: Gerd Spranger (gsp)
Im Süden der Insel steht der helle weiße Sandstrand im starken Kontrast zu den dunklen Felsen und Steinen. Weite und einsame Strände bei für uns sommerlichen Temperaturen im Februar – Fotos: Gerd Spranger (gsp)

Vier Stunden von München nach Fuerteventura

„Ja, warm ist es dort, doch auch sehr windig“, gab uns eine gute Bekannte zu bedenken. Also packten wir in unsere Koffer auch einige warme Pullis und Jacken, man kann ja nie wissen. Die Anreise aus dem Berchtesgadener Land mit der Bahn zum Airport München und von dort mit Flug und Bus zum Hotel in den Süden der Insel nahm am ersten Tag knapp zwölf Stunden in Anspruch. Wir hatten uns natürlich vorher informiert und die karge abweisende Landschaft bei unserer Ankunft erwartet. Unvergleichlich aber sollte der Strand im Süden der Insel zwischen Costa Calma und der kleinen Hafenstadt Morro Jable sein, und es war nicht zu viel versprochen. Wir erlebten kilometerlange, einsame weiße Sandstrände. Sie waren sauber von Natur aus, weit und breit lag kein Müll in den Buchten. Große Mülleimer und Toilettenhäuschen werden offensichtlich genutzt und auch regelmäßig gereinigt.

Strandidylle am kleinen Hafen- und Fischerdorf Morro Jable im Süden Fuerteventuras (gsp).
Strandidylle am kleinen Hafen- und Fischerdorf Morro Jable im Süden Fuerteventuras (gsp).

Fuerteventura für die Gesundheit und das Immunsystem

Der angekündigte Wind weht tatsächlich beständig, es sind Passatwinde vom afrikanischen Festland, das nur 100 Kilometer östlich der Insel liegt. Die Kanaren befinden sich auf dem gleichen Breitengrad wie die Sahara, Kuwait und Florida und es herrscht ein subtropisches Klima. Im Februar erlebten wir täglich zehn Sonnenstunden und Temperaturen von 25 Grad in einer der unzähligen windgeschützten „Steinburgen“ direkt am Strand. Dazu eine frische Brise vom Meer, die wir als sehr angenehm empfanden.

Bis in die Abendstunden blieb es mild, und bei uns stellte sich schnell ein Sommerfeeling ein. Die überall an den Stränden zu sehenden kleinen Burgen aus aufgeschichteten Steinen ähneln Sandburgen, wie man sie an der Nordsee kennt, und sie bieten einen guten Windschutz. Selbst der tägliche zwei bis dreimalige Gang ins Meer, in den Atlantik, wurde uns zur lieben Gewohnheit. Zwar war es noch etwas kühl, doch angenehm erfrischend und gesund für Haut und Kreislauf.

Wir genossen die langen mehrstündigen Strandspaziergänge, wollten etwas für unsere Gesundheit und das Immunsystem unternehmen. Bei täglich drei Mahlzeiten, die alles boten, was das Herz sich wünscht, war dies auch mehr als nötig. „All inclusive“ gestaltet sich über die Tage hinweg zu einem Wettlauf mit der Figur und das dauerhafte schöne Wetter als Gefahr für einen ausgewachsenen Sonnenbrand. Wir meisterten beide Herausforderungen.

Relaxen am Pool unter Palmen, das gehört zu jedem Urlaub im sonnigen Süden (gsp).
Relaxen am Pool unter Palmen, das gehört zu jedem Urlaub im sonnigen Süden (gsp).

Pure Erholung im Süden
der Kanareninsel Fuerteventura

Damit sind wir bei unserem Hotel angelangt. Vier Sterne sollten einen guten Standard bieten, und unsere Erwartungen wurden übertroffen. Nordöstlich von Morro Jable, entlang des Strandes Playa de Matorral mit dem Leuchtturm von Jandia Playa, zieht sich eine zwei Kilometer lange Siedlung mit großen „Bettenburgen“ hin.

Sie waren in den 60er- bis 90-Jahre sehr geschätzt und sind auch heute noch in deutschen Reisekatalogen zu finden. In nördlicher Richtung beginnt der urwüchsige und natürliche Strand mit bis zu zehn Metern hohen steil abfallenden felsigen Hängen, im Wechsel mit sanften sandigen Buchten. Oberhalb davon fügen sich fünf Hotelanlagen, meist als Ressorts geführt, in die Landschaft ein.

Keine großen Bettenburgen, sondern langgestreckte einzelne Häuser mit maximal drei Geschossen und kleinen Häuschen plus eines zentralen Hauptgebäudes. Einige von ihnen wirken wie kleine Dörfer an der Küste. In ihnen wachsen hohe alte Palmen, grünen Rasenflächen und blühen Sträucher, ein angenehmer Kontrast zur sonst sehr kargen und hügeligen Landschaft und Inseln der Erholung und Entspannung.

Wie grüne Inseln wirken die großen Hotel-Ressorts in einer sonst sehr eintönigen Landschaft. Im Vordergrund eine der vielen kleinen Steinburgen als Schutz für dem Wind (gsp).
Wie grüne Inseln wirken die großen Hotel-Ressorts in einer sonst sehr steinigen Landschaft. Im Vordergrund eine der vielen kleinen Steinburgen als Schutz für dem Wind (gsp).

Die Vielfalt der Kanaren kennen lernen

Wir verzichteten auf ausgedehnte Ausflüge, mieteten für zwei Tage einen Roller, um zumindest die nähere Umgebung etwas zu erkunden, zweigten immer wieder auf kleine Straßen zu versteckten Buchten ab und waren immer wieder von der landschaftlichen Idylle überwältigt.

Mobil ist man auf Fuerteventura mit Mietautos aller Preisklassen und guten Busverbindungen zu den kleinen Dörfern und Städten der Insel. Selbst einige Radfahrer begegneten uns. Zwei Mutige fuhren mit ihren Mountainbikes sogar direkt am Strand entlang. Dort, wo die Wellen auf den Sand auflaufen, ist der Untergrund hart genug für die gut profilierten Reifen.

Eine Rundreise über die Insel Fuerteventura mit einer Fläche von 1.670 Quadratkilometern ist am Besten auf zwei Tage anzusetzen, lässt man sich etwas Zeit und Ruhe für die kleinen Orte, Aussichtspunkte und Landschaften, um sie auf sich wirken zu lassen. Übrigens zählt die Kanareninsel 118.000 Einwohner, ganze 80.000 Ziegen und 24 Vulkane, ist im Reiseführer zu lesen. Mit 61 Einwohnern je Quadratkilometer ist sie von den großen Inseln des Archipels die am dünnsten besiedelte. Um den Winter zu entkommen und ein, zwei Wochen Sommer zu genießen, sind die kanarischen Inseln auch heute noch ein echter Tipp und in ihrer Vielfalt einmalig.

Man bekommt einen Eindruck von der endlos erscheinenden Weite der einsamen Strände im Süden von Fuerteventura. Die kleinen Steinburgen als Windschutz sind häufig zu finden (gsp).
Man bekommt einen Eindruck von der endlos erscheinenden Weite der einsamen Strände im Süden von Fuerteventura. Die kleinen Steinburgen als Windschutz sind häufig zu finden (gsp).

Fuerteventura – Gran Canaria
Teneriffa und Lanzarote

Fuerteventura ist die karge und windige Insel, und wer länger hier verweilen möchte, sollte sich auf die Einsamkeit einlassen können. Ganz anders zeigt sich die Insel Gran Canaria. Sie bietet viel mehr Grün, Kultur und Namen wie Maspalomas und Las Palmas stehen für sich. Die größte kanarische Insel ist mit 2034 Quadratkilometer Teneriffa und zählt rund eine Million Einwohner.

Auf ihr erhebt sich mit 3718 Metern der Pico del Teide, der höchste Berg Spaniens. Die Insel fasziniert mit ihrer Vielfalt der Landschaft, Kultur und Fauna. Weitere kanarische Inseln sind die Vulkaninsel Lanzarote, und die drei kleineren des Archipel: La Palma, La Gomera und El Hierro. Unsere Reise stand übrigens ganz im Zeichen des TUI-Konzerns.

Von der Buchung über den Flug bis hin zum Hotel-Zubringerbus war alles fest in der Hand des Konzerns mit der blau-weißen Farbgebung und dem roten Logo. Selbst eines der Ressorts wird auf Fuerteventura unter dem Namen „Hotel TUI Magic Life“ geführt. Bedingt durch die Corona-Pandemie unterstützte die Bundesregierung den Konzern die letzten zwei Jahre mit insgesamt 4,3 Milliarden Euro. In diesem Zeitraum musste TUI einen Verlust von 5,6 Milliarden Euro hinnehmen.

Wer einsame Strände, die Weite und das Meer liebt, findet es im Süden der Kanareninsel Fuerteventura (gsp).
Wer einsame Strände, die Weite und das Meer liebt, findet es im Süden der Kanareninsel Fuerteventura (gsp).

Erste Adresse in den Princess-Hotels

Unser Quartier, zählte zur Gruppe der Princess Hotels & Ressorts, die auf den Kanaren 13 Häuser betreibt. Auch hier mussten deutliche Einbrüche, durch die harten Corona-Maßnahmen verursacht, hingenommen werden. Leider gab man trotz Nachfrage keine Auskunft zu der Größe der Einrichtungen und der Belegung. Unser Haus, das Hotelressort Club Jandia Princess, ist wunderschön in eine parkähnliche Anlage eingebunden und die Häuser sind in einem tadellosen Zustand.

Die Belegung im Februar dürfte bei etwa 30 Prozent liegen. Die Einteilung der Gäste nach blauem, silbernen und schwarzen Band steht für gewisse Leistungen, teilweise mit einem Aufpreis verbunden. Mit der günstigsten Variante, dem blauen Band, waren wir vollauf zufrieden.

Entlang und etwas oberhalb der Strände ziehen sich lange Wanderwege hin. Im Hintergrund eines der Hotel-Ressorts, das Janida Prinzess. (gsp).
Entlang und etwas oberhalb der Strände ziehen sich lange Wanderwege hin. Im Hintergrund eines der Hotel-Ressorts, das Jandia Princess. (gsp).
Zwischen Costa Calma und Morro Jable ist die Küste im Süden von Fuerteventura wildromantisch mit großen Sandstränden (gsp).
Zwischen Costa Calma und Morro Jable ist die Küste im Süden von Fuerteventura wildromantisch mit großen Sandstränden (gsp).

Einreise Spanien-Deutschland – Hochrisiko und Quarantäne:

Neueste Nachricht: Ab 20. Februar 2022 um 00:00 Uhr gilt Spanien nicht mehr als Hochrisikoland. Deutschland wird für die Einreise in sein Hoheitsgebiet weiterhin eine Impfbescheinigung, eine Genesungsbescheinigung oder einen Test (PCR oder Antigentest) verlangen. Deutschland wird jedoch nicht mehr verlangen, dass Passagiere, die mit einem Test einreisen, eine 10-tägige Quarantäne durchlaufen, die durch einen neuen Test, der frühestens am fünften Tag durchgeführt wird, auf 5 Tage verkürzt werden kann. Auch die elektronische Einreise-Anmeldung wird nicht mehr zwingend erforderlich sein. Bis zum 20. Februar 2022 (00:00) galt Spanien noch als Hochrisikogebiet für Deutschland.

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