Vom Salzkammergut in die Südsteiermark

Häufiger und gerne sind wir Bayern im Salzburger Land unterwegs. Die Region zwischen Salzburg und Hallstatt (siehe Bericht) zählt wohl zu den schönsten in Europa und in Coronazeiten mit restriktiven Reisebeschränkungen gewinnt die Heimat weiter an Bedeutung und Reiz. Unser jüngster Urlaub führt uns ein Stück weiter, nämlich in die Steiermark. Wir verlassen das Salzburger Land auf der Fahrt hinauf zur Pötschenhöhe auf 1000 Höhenmeter. Die Straße zweigt wenige Kilometer vor dem Hallstätter See links ab und führt auf der Passhöhe direkt zur Grenze hinüber zur Steiermark. Bei gemütlicher Fahrt erreicht man sie von Salzburg aus in knapp 90 Minuten und nur wenige Kilometer später zweigt die kleine Passstraße nach Altaussee ab.

St. Gilgen am Wolfgangsee. Im Hintergrund der Schafberg mit der Zahnradbahn. – Fotos: Gerd Spranger (gsp)

Vorbei an Mondsee und Wolfgangsee

Die Fahrt bis hierher ist ein Genuss. Vorbei an Salzburg nehmen wir die Autobahn-Ausfahrt Mondsee. Elf Kilometer zieht er sich zwischen Oberösterreich und dem Salzburger Land in die Länge und für einen Tagesausflug mit dem Bike immer empfehlenswert, ein Besttripp in direkter Nähe zu Salzburg.

Blick über den Mondsee in Richtung Süden mit der markanten Drachenwand im Bild (gsp)

Wir fahren direkt am See entlang, genießen die Ausblicke, um im nächsten Gebirgstal nach St. Gilgen am Wolfgangsee zu gelangen. Auch hier haben wir bereits viele schöne Stunden, so manchen Besttripp verlebt, ob an der Seepromenade oder mit den Schiff hinüber nach St. Wolfgang, die Natur zeigt ihre Schätze in ganzer Fülle. Hoch hinaus über den See geht es auf den Schafberg oder direkt von St. Gilgen aus mit der Zwölferhornbahn. Diesmal fahren wir weiter, 13 Kilometer den See entlang bis Bad Ischl, das sich ebenfalls immer für einen Ausflug empfiehlt. Eine zauberhafte Fahrt, entlang von zwei großen Seen und der allgegenwärtigen Bergkulisse. Altaussee ist diesmal unser erster Reisestopp, ein weiteres Kleinod am See, umkränzt von hoch aufragenden Bergen und der mächtigen Trisselwand.

Vom Schiff aus genießt man die schönsten Ausblicke über den Wolfgangsee (gsp)

Ein Abstecher nach Altaussee

Altaussee selbst ist ein kleiner beschaulicher Ort mit 1900 Einwohnern. Er ist das Kleinod des ‚Ausseer Landes‘. In der Hochsaison und an Wochenenden gibt es leider immer viel zu wenige Parkplätze in Seenähe, man sollte also nicht zu spät anreisen. Die schmucken Häuschen zieren häufig Erker und Giebel mit großflächigen Holzschnitzereien und Ornamenten, eine regionale Besonderheit.

Über den kleinen See verkehrt im Linienverkehr sogar eine kleines Solarschiff und Plätten, die man hier als „Fua“ bezeichnet. Der Altaussee liegt auf 712 Metern Seehöhe, ist zwei Quadratkilometer groß und erreicht eine Tiefe von 73 Meter. Eine Besonderheit ist der nahezu völlig unverbaute Uferbereich, so dass man mit einer gemütlichen drei bis vier Kilometer langen Wanderung auf idyllischem Wege, direkt entlang des Sees das andere Ufer erreicht, die Seewiesen.

Foto (r.): Idylle pur vor dem hoch aufragenden Loser (1837 m)

Ein Naturidyll am nordöstlichen Uber des Altaussee, die Seewiesen (gsp)

Hier warten zwei Gaststätten auf die Besucher. Die Seewiese selbst ist ein botanisches Kleinod und der gesamte dunkle, blauschwarze See ein Naturschutzgebiet. Beim Blick zurück über den See, spiegelt sich bei guter Wetterlage der knapp 20 Kilometer entfernte mächtige, fast 3000 Meter hohe Dachstein mit dem auch im Sommer tiefweißen Gletscher. Es gäbe noch viel zu erzählen über den Altaussee und das Ausseer Land, dass sich über den nördlichen Teil des steirischen Salzkammergutes erstreckt. Unsere Fahrt aber führt uns heute weiter nach Graz, wird es ein weiterer Besttripp werden?

Seen und Berge
erleben im Salzkammergut

Nach einem ganzen Feuerwerk an Eindrücken mit den Schönheiten der Seen und Berge bei unserer Fahrt durch das Salzkammergut waren wir gespannt, was uns die nächsten 170 Kilometer nach Graz erwartet. 45 Kilometer Landstraße und 125 Kilometer Autobahn (A9) und zwei Stunden Fahrzeit zeigt uns das Navi an. Zur Erinnerung, wir haben von Salzburg aus bereits 90 Minuten, bei gemütlicher Fahrweise und zwei kleinen Fotostopps, und 80 Kilometer Strecke zurück gelegt. Graz scheint uns immer etwas entlegen, anders etwa als Wien oder Villach.

Blick über den Altaussee zum Hochkönig (gsp)

Die Fahrt nach Graz zieht sich

Die 170 Kilometer nach Graz haben landschaftlich dem Feuerwerk des Salzkammergutes nichts entgegen zu setzen. Die Straße zieht sich zwischen bewaldeten Berghängen hindurch, die einzige größere Stadt ist Liezen und auf der A9 entrichteten wird eine Maut von 9,50 Euro, um nach Graz zu gelangen. Die Fahrt ist eintönig, doch bleibt es die kürzeste Strecke zwischen Salzburg, Graz und der Südsteiermark was die Kilometer betrifft. Mit unserem Wohnanhänger im Schlepp sind aber auch auf der Autobahn über das Autobahnkreuz vor Linz nicht mehr als 100 km/h zu schaffen. Die Stadt Graz, die Hauptstadt der Steiermark mit 275.000 Einwohnern, steht erst später auf unserer Sightseeingtour. Unser Ziel liegt 40 Kilometer weiter südlich, die Kleinstadt Leibnitz zwischen Graz und Maribor (Slowenien) gelegen.

Kein Platz mehr
für Camping in Leibnitz

Ein Besuch der Altstadt von Graz steht die nächsten Tage auf unserem Programm

Nach vier Stunden Fahrzeit, mit kurzen Reise- und Fotostopps, erreichen wir dann unser Ziel, einen Campingplatz in Leibnitz, der direkt an ein großes Freizeitgelände neben dem Freibad gelegen ist. Ein beschauliches Städtchen in der Südsteiermark. So können wir abends mit den Rad noch die Innenstadt von Leibnitz erkunden, war unser Kalkül, das aber nicht aufging. Es war alles ausgebucht, bis auf den letzten Platz. Was nun? Kurzerhand kontaktieren wir drei weiter Plätze in der Region und sind dann fündig geworden. Wo und wie aber liegt der neue Platz, für längere Recherchen wollen wir uns jetzt keine Zeit nehmen, Hauptsache jetzt mal ankommen.

Endlich angekommen
in der Südsteiermark

Südsteiermark: Eine liebliche Landschaft, ganz wie der Wein, mit weiten Ausblicken ins Land (gsp)

Wir fahren von Leibnitz aus eine Anhöhe hoch und abrupt ändert sich das Landschaftsbild. Vor uns zeigen sich sanfte Hügellandschaft mit Weinbergen. Wir sind endlich angekommen in der Südsteiermark, unsere Stimmung steigt merklich an. Aus der Fahrt zu unserem ’neuen Campingplatz‘ biegen wir in eine Seitenstraße ab, die Landschaft bleibt malerisch, und nach einigen Kilometern steigt die Straße steil an. Sind wir hier richtig, fragen wir uns, doch das Navi beharrt auf diese Route.

Ein wunderschöner
Platz in den Weinbergen

Ein zwei Kilometer geht es steil bergauf, nach Kitzeck im Sausal und der Ausblick auf die weite Landschaft könnte nicht schöner sein. Wir sind etwa 300 Höhenmeter über dem Tal, viel weiter nach oben geht es nicht mehr. Wo aber ist unser Campingplatz, fragen wir uns. Dann, nach weiteren ein, zwei Kilometern entlang enger Straßen und vielen Kurven, mitten zwischen den Weinbergen, informiert das Navi, ‚Ziel erreicht‘. Naturpark-Camping Sausalerland im Ortsteil Höchst. Ein kleiner, sehr gepflegter Platz mit freundlichem Service, der alles hat was man braucht, vor allem aber Ruhe und eine Bilderbuchaussicht, ein Stück vom Paradies. Knapp 20 Parzellen umfasst der vor drei Jahren neu angelegte Campingplatz mit großem Haupthaus. Unser kurzer Urlaub kann beginnen. Zwei Exkursionen, nach Graz und Maribor stehen auf dem Programm. Jetzt aber wird erst mal relaxt und wir versorgen uns am Platz mit einer Flasche regional angebauten Wein, lassen die Landschaft auf uns wirken.

Unsere nächste Reportage mit den Ausflügen nach Graz und Maribor lesen Sie demnächst hier in unserem kleinen Reiseblog: besttripp.de

Hier noch einige fotografische Eindrücke von unserem Domizil auf dem Campingplatz Sauserland.

Auszeit vom Alltag nehmen und die romantische Abendstimmung genießen (gsp)
Ein kleiner gepflegter Platz der nichts vermissen lässt (gsp)
Das Haupthaus nimmt sich zurück, tritt wegen der Hanglage kaum in Erscheinung, bietet aber eine gute Infrastruktur mit Duschen, Toiletten, Aufenthaltsraum, Whirlpool und Weinschrank (gsp)
Mit unserem Zeltcaravan sind wir meist Exoten zwischen den großen Wohnmobilen (gsp)

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