Lesen Sie auch die erste Folge des Reiseberichts über den Plöckenpass nach Italien
Wechsel von der Adria zur Insel Krk und nach Mali Losinj mit unserem Trigano Zeltcaravan
Unser spontaner Entschluss, vom Campingplatz Ca‘ Savio nach Krk aufzubrechen, war ja zunächst mit etwas Arbeit verbunden. Am Vortag hatten wir bereits das Vorzelt abgebaut, und am Tag der Abreise folgten unser Zeltanhänger und alle unsere anderen ‚Habseligkeiten‘ für die erweiterte Urlaubsreise. Bereits hier am Platz fiel uns der stetig steigende Anteil an Wohnmobilen auf. Mit Zelt oder einem Zeltcaravan, mit dem wir unterwegs sind, zählt man so und so zu den Exoten. Bei unserer Fahrt von Italien nach Kroatien hielten sich Wohnwagengespanne und Wohmobile in etwa die Waage. Später noch mehr zu diesem Thema. Also, jetzt unser Reisebericht:

Von Ca‘ Savio nach Triest reisen wir zunächst zwei Stunden. Allein die Strecke bis zur Autobahn hin nimmt schon die halbe Zeit in Anspruch. Die Weiterfahrt durch Slowenien führt dann über enge Straßen bergauf und bergab durch eine landschaftlich sehr reizvolle Gegend und ist ein schönes Urlaubserlebnis. Überrascht und an alte Zeiten erinnert waren wir durch die plötzliche Passkrontrolle an der Grenze, die aber schnell und unkompliziert war. In Kroatien dann werden die Straßen wieder besser und es geht auf Schnellstraße und Autobahn nach Rijeka, in einem Zug durch nach Krk.
In Krk alles ausgebucht, weiter nach Mali Losinj
Wir haben uns für die knapp 300 Kilometer Zeit gelassen und für die Strecke vier Stunden gebraucht. Doch leider war das nicht das Ende unserer Reise. Die Nachsaison hatte jetzt, ende August, gerade erst begonnen und dennoch, es war kein einziger Platz für unseren Zelttrailer frei, weder auf den zwei ausgezeichneten Plätzen in Krk, noch bei Malinska (Glavotok). Der Platz in Basca, 20 Kilometer von Krk entfernt, hat uns nicht gefallen. Also was nun, wir hatten eine Stunde mit der Suche nach einen freien Platz verbracht. Alles ausgebucht auf der Insel Krk – kaum zu glauben. Wir sind nun schon fünf Stunden unterwegs. War es falsch, von der Adria aufzubrechen, oder können wir unseren Urlaub noch fortsetzen?

Die Fahrt hierher war ein Traum, auch wenn es durch Slowenien ausschließlich auf kleinen Straßen durch kleine Dörfer in hügeliger Landschaft ging. Ohne Zeitdruck war es ein Genuss, diese Strecke zu fahren, selbst mit unserem kleinen Zeltanhänger im Schlepptau. Ein besonderes Erlebnis ist immer wieder die lange Brücke, die direkt auf die Insel Krk führt. Ein bauliches Jahrhundertwerk. Sie überspannt das Meer auf einer Länge von 1450 Metern in einer Höhe von rund 70 Metern. Bei unserer ersten Reise vor sieben Jahren war die Autobahn bzw. die Schnellstraße um bzw. durch Rijeka noch nicht so weit ausgebaut. Man hat viel geleistet in Kroatien – und die Rechnung scheint aufzugehen – alles ausgebucht. Das ist schlecht für Spontanreisende wie wir es sind, gibt aber Stoff für unseren Reisebericht.
Unsere Reise wird zum Besttripp Urlaub
Nun, da stehen wir nun, wissen aber zum Glück weiter. Wir wollten immer schon mal nach Mali Losinj, hatten von der Insel nur Gutes gehört. Selbst das Klima dort soll nochmals südlicher, mediterran geprägt sein, zumindest im südlichen Teil der Insel, die in Cres und Losinj zweigeteilt ist. Also, auf zur Fähre, die uns nach kurzer Wartezeit in 20 Minuten zur Insel Cres übersetzt. Eine willkommene und entspannte Abwechslung auf unserer unverhofft langen Reise. Das tiefblaue Meer rauscht in weißer Gischt unter uns vorbei. Der Blick ist frei, reicht weit über das Meer und auf die Inselwelt von Kroatien, von der wir freilich nur einen sehr kleinen Ausschnitt sehen. Urlaubswetter und Urlaubsstimmung pur. Beim Campingplatz haben wir natürlich – nach gemachter Erfahrung – vorher angerufen und es wurde uns ein Platz zugesichert. Das waren also wieder beste Aussichten und mit Spannung blickten wir der Fahrt über die Insel Cres nach Mali Losinj entgegen, eine Strecke von 69 Kilometern.

Cres liegt malerisch, doch wirkt die Insel auch karg und abweisend, landschaftlich zunächst kaum von Krk zu unterscheiden. Es ist die Einsamkeit, die Stille, der Wind und das Meer, die erst auf einen wirken müssen. Davon bekommt man als Neuangereister kaum etwas mit, bestenfalls kurze Eindrücke, auch wenn wir uns bei der Fahrt wieder Zeit lassen und ganz bewusst die mit uns angekommenen Autos ein paar Minuten vorausfahren lassen. Das gibt Zeit und relaxed, zumal es gleich sehr steil den Berg hinauf geht. Und da hat unser Dacia Duster mit dem Trigano Zeltanhänger etwas Mühe, aber keine Schwiergigkeiten.
Der Dacia Duster hat keine Mühe mit dem Trigano Zeltcaravan
Die Straße schlängelt sich teils in engen Kehren, teils gut ausgebaut, mitten durch die Insel. Es ist die einzige Verbindungsstraße zwischen Nord (Porozina) und Süd (Veli Losinj). Nach 47 Kilometern erreichen wir den kleinen Ort Osor und überfahren eine winzige Brücke, die weiter nicht erwähnenswert wäre, würde sie nicht die Inseln Cres und Losinj verbinden. Das Meer reicht links und rechts bis zur Brücke heran und wenigstens zweimal täglich (9 und 17 Uhr) wird der auf mächtigen Kugellagern ruhende Übergang zur Seite bewegt, um den Schiffsverkehr freizugeben.
Reisebericht: endlich in Mali Losinj
Uff, wir haben es dann doch noch geschafft. Um 12.00 Uhr sind wir von Ca‘ Savio aufgebrochen, um 20.00 Uhr endlich auf dem Campingplatz Poljana bei Mali Losinj angekommen. Es ist auch noch hell genug, um den Platz und die Parzellen gut zu sehen. Mit einem kleinen Elektrowagen zeigt uns ein Assistent zwei, drei Plätze zur Wahl. Wir haben uns schnell entschieden und waren froh, endlich am Ziel zu sein. Das hügelige Gelände ist mit kleinen langen Steinmauern terrassenförmig angelegt worden und fügt sich sehr schön in die Anlage ein. Unser Platz ist groß, ruhig und gewährt uns Ausblick auf das Meer. Zur kleinen Bucht hinunter sind es etwa 100, zum Toilettenhaus nur 30 Meter. Das ist nah und gleichzeitig weit genug weg. Auch ist die ganze Anlage sauber und gut gepflegt.
In 10 Minuten steht unser Trigano Zeltanhänger und in weiteren 20 Minuten haben wir das meiste verstaut. Jetzt ist Zeit für Gemütlichkeit, Füße hochlegen, ein Gläschen Wein, die Aussicht und das Klima genießen. Es weht ein milder Wind vom Meer her, streichelt sanft über die Haut. Wir sitzen in T-Shirt und Short, in Italien wurde es abends schon deutlich kühler.

Der Urlaub in Mali Losinj und die Reise dorthin hat sich in jeder Hinsicht gelohnt. Der Campingplatz (Poljana) lässt keine Wünsche offen, die kleine und malerische Hafenstadt selbst auch nicht – und – ob mit dem Rad oder mit dem Auto – es finden sich viele lohnende Ziele auf der Insel. Natürlich sollte die Hafenstadt Mali Losinj auf dem Programm stehen, aber ebenso die kleine Schwester, Veli Losinj. Sie wirkt auf uns noch idyllischer. Der zweite große Campingplatz Cikat hingegen hatte uns nicht gefallen, für Kinder aber hält er eine große Badelandschaft bereit.
Auf unserem Campingplatz hielt sich der Anteil zwischen Wohnwagen und Wohnmobilen in etwa die Waage. Das komplett ausgebuchte Krk aber in der letzten Augustwoche hat uns dann doch zum Nachdenken bewogen. Könnte es sein, dass der spürbar gestiegene Anteil an Wohnmobilen dazu führt, dass sich der Reise-Radius vieler Camping-Urlauber deutlich erhöht hat? Was meint Ihr?
Der Link zu unserem Campingplatz auf Mali-Losinj:
www.campingpoljana.com/de-kroatien/


Lesen Sie auch den ersten Teil der Reportage. Über zwei Alpenpässe nach Italien:
https://besttripp.wordpress.com/2016/08/31/ueber-felbertauern-und-ploeckenpass-zur-adria/
Hallo, ihr zwei, wisst ihr jetzt warum Cres unsere Lieblingsinsel ist? Natur pur und auch auf dem zweiten Blick einfach nur traumhaft! Liebe Grüße Uschi
LikeGefällt 1 Person
Klar doch, ist eine wirklich schöne Insel mit dem Prädikat „wertvoll“.
LikeLike